Unsere Steuerpolitik orientiert sich an folgenden Richtlinien:
- sie muss den finanzpolitischen Rahmen respektieren;
- sie muss gerecht sein;
- sie muss die Konkurrenzfähigkeit unserer Wirtschaft stärken;
- sie muss als Steuerungsinstrument dienen.
Wir werden die Möglichkeiten einer nachhaltigen Gestaltung der Steuergesetzgebung ausloten und umsetzen.
Besteuerung von Privatpersonen: Unser Ziel ist mehr Gerechtigkeit
Wir streben in der kommenden Legislaturperiode steuerliche Anpassungen an.
Im Bereich der Personenbesteuerung streben wir eine zusätzliche Entlastung der niedrigen Löhne an.
Dies wird über den Weg eines degressiven Steuerkredits für Mindestlohnbezieher geschehen. Des Weiteren sprechen wir uns für die Erhöhung des Grundfreibetrages in der Steuertabelle von 11.265 auf 12.000 Euro aus. Dies bedeutet eine beachtliche Verbesserung für Menschen mit geringem Einkommen.
- Wir werden eine Analyse der zukünftigen Kosten der letzten Steuerreform in Auftrag geben. Besteht finanzieller Spielraum, werden wir den Mittelstandsbuckel durch die Anpassung des Steuerkredits weiter abflachen.
- Wir treten für die regelmäßige Anpassung der Steuertabelle an die Inflation ein.
- Wir werden das Regime der Steuerkategorie 1A einer Prüfung unterziehen. Wir streben dabei eine Ausweitung des Übergangsregimes von bisher drei auf fünf Jahre an. Auch würde es eine Tarifangleichung der Klasse 1A in Richtung Steuerklasse 2 geben.
- Das aktuelle Regime der „Stock Options“, basierend auf Rundschreiben, wird abgeschafft. Wir wollen eine gesetzliche Regelung. Wir streben eine steuerliche Begünstigung für längerfristige Beteiligungen am eigenen Unternehmen, vor allem im Bereich der Start-ups an.
- Wir treten für die Schaffung eines speziellen zeitbegrenzten Regimes für „Expatriates“ ein, so wie es in Frankreich, Italien und Spanien besteht. Diese Maßnahme soll es Luxemburg erlauben, weiterhin Talente anzuziehen, die unsere Wirtschaft dringend braucht.
- Wir sagen Nein zur Einführung der Vermögenssteuer für Privatpersonen.
- Eine Erbschaftssteuer in direkter Linie ist für die CSV kein Thema.
- Wir werden die Grundsteuer reformieren und den heutigen Immobilienwerten anpassen. Die Grundsteuer soll weiter-hin eine kommunale Steuer bleiben. Sie soll dazu dienen, dass die Gemeinden ihren neuen Missionen und Aufgaben gerecht werden können.
Besteuerung der Unternehmen: Unser Ziel ist mehr Kompetitivität
Das Land braucht ein günstiges steuerliches Umfeld für Unternehmen. Unternehmen brauchen Entwicklungsperspektiven und vereinfachte bürokratische Wege, um erfolgreich wachsen und Arbeitsplätze schaffen zu können.
- Die CSV wird das Regelwerk der Besteuerung modernisieren, um durch eine langfristige Steuerstrategie eine Senkung des sogenannten „Taux d’affichage“ zu erreichen.
- Die CSV strebt in mehreren Etappen eine Verringerung der gesamten Steuerbelastung der Betriebe in Richtung 20 Prozent bei gleichzeitiger Verbreiterung der Berechnungsgrundlage an. Dies, um im internationalen und europäischen Umfeld wettbewerbsfähig zu bleiben. Der aktuelle europäische Durchschnitt der betrieblichen Steuerlast liegt bei 21 Prozent.
- Die CSV wird einen Aktionsplan zur Modernisierung und Vereinfachung der Steuergesetzgebung ausarbeiten.
- Die CSV wird sich weiter darum bemühen, ein performantes Daten-Management-System einzurichten, um einen verbesserten Kampf gegen Steuerhinterziehung zu erlauben. Die Betrugskontrollen werden optimiert.
- Die CSV legt einen strategischen Aktionsplan mit IT-Lösungen vor, der die Steuerverwaltung ins 21. Jahrhundert führen und eine Automatisierung der Steuererklärungen und der Erhebung der Steuern erlauben soll.
- Ein transparenter Dialog zwischen Verwaltungen bzw. Finanzministerium und Unternehmen wird wieder hergestellt.
- Sogenannte „Steuerrulings“ sollen auf ein Minimum beschränkt und keinesfalls zur Regel werden.
- Die Steuerverwaltung soll fair, effizient und offen im Umgang mit Unternehmen sein. In diesem Kontext soll ein „Code de bonne conduite“ ausgearbeitet werden.
- Die CSV wird weitere Steuererleichterungen für Risikokapital befürworten. Dies soll die Schaffung von Start-ups fördern.