Die CSV will einen dynamischen und attraktiven Weinbausektor. Wie bei der Landwirtschaft müssen auch beim Weinbau administrative Hürden und Auflagen minimiert werden.
Die Liste der beihilfefähigen Maschinen muss überarbeitet werden, insofern, nach Prüfung, eine solche Liste überhaupt notwendig ist. Konventioneller und ökologischer Anbau dürfen auch hier nicht gegeneinander ausgespielt werden; beide sind förderungswürdig.
Der Strukturwandel hat die Weinbaubetriebe längst erfasst. In einer Generation wird es nur noch wenige Betriebe in den Winzerortschaften der Mosel geben, stellenweise vielleicht nur noch einen einzigen. Im Moment gibt es weniger als einen Neueinsteiger pro Jahr.
Die Nachfolge und die Betriebsübernahme müssen deshalb noch stärker begleitet werden.
- Die CSV wird sich dafür einsetzen, dass Jungwinzer, die den Berufseinstieg und die Betriebsübernahme wagen, eine integrale Hilfe seitens des Weinbauinstitutes und eventuell der Verwaltung erfahren. Ein „Tutor» sollte sie aktiv bei allen Fragen der Ansiedlung und der Betriebsübernahme, auch gegenüber dritten Verwaltungen, begleiten und administrative Schritte übernehmen. Beratung ist und bleibt von zentraler Wichtigkeit und soll individuell und personalisiert durchgeführt werden.
- Die Rolle des Weinbauinstitutes in Remich als Kompetenzzentrum und als „Guichet unique» für Winzer wird die CSV weiter ausbauen und auf den Dialog mit dritten Verwaltungen ausweiten. Am Verwaltungssitz in Remich wird festgehalten. Hilfestellung bei Anträgen sowie Beratung werden weiter personalisiert.
Weinberge müssen ein zusammenhängendes Gebiet bilden können. Dies gilt auch in Hinsicht auf Mindestdistanz und Pufferzonen. Nur so ist der Weinbau weniger schädlingsanfällig und trägt zum Erhalt der spezifischen Kulturlandschaft und des typischen Landschaftsbildes an der Mosel bei. Dies ist auch im Interesse von Tourismus, Oenotourismus und Kulturtourismus, für die das Moseltal ein großes Potenzial darstellt und ausgebaut werden muss. Hauptberuflichen und nebenberuflichen Betrieben kommt hier eine gleich wichtige Rolle zu.
- Das Augenmerk muss weiterhin auf Qualitätsproduktion liegen. Eine spezifische Reglementierung für Weinstuben mit Verzehr von lokalen und regionalen Produkten wird ausgearbeitet. Das Hinweisbeschilderungsformat muss überdacht werden.
Im Marketingbereich müssen neue Anstrengungen unternommen werden, um dem Konsumverfall des luxemburgischen Weines entgegenzuwirken.
Große Märkte im nahen Ausland müssen besser erschlossen werden. Die Marketingstudie muss so umgesetzt werden, dass die Ergebnisse auch beim Winzer ankommen.
Weinprodukte mit hohem Mehrwert müssen promoviert werden. Aktionen sollen gemeinsam mit dem HORECA-Bereich entworfen werden. Neue Zielgruppen müssen erschlossen werden.
- Die Einrichtung einer „Weinstube» in der Hauptstadt, ein Haus des Weines und der regionalen Produkte muss zusammen mit dem Sektor verwirklicht werden.
- Die CSV fordert auch ein „Haus des Weines und der regionalen Produkte» in Brüssel.
- Die CSV unterstützt den Bau des „Centre mosellan“ in Ehnen. Hier wird unter anderem eine Vinothek mit allen Weinen der Luxemburger Winzerschaft eingerichtet.
- Der Genussfaktor Wein und Crémant soll in eine übergreifende (nationale) Tourismusstrategie für Luxemburg als Genießerland, in dem sich gut verweilen, leben und genießen lässt, einfließen.
- Der Weinbau birgt Potenzial für die Außenvermarktung und kann auch in dieser Richtung gefördert werden.
- Die CSV ist der Meinung, dass nach den „Assises agricoles“ auch „Assises viticoles» organisiert werden sollten.